Weihnachtswunder in der Ukraine

Begeistert fördert der 10-jährige Mykola Schulmaterial, Guetzli und Spielsachen aus seinem Päckli zutage: «Das ist das beste Geschenk, das ich je erhalten habe, sogar Schokolade ist drin! Ich bin so glücklich und dankbar. Ich habe von einem Wunder geträumt – und es ist geschehen!» Als er sich etwas beruhigt hat, meint er nachdenklich: «An dieses Weihnachtspäckli werde ich mich für immer erinnern, weil ich es während dem Krieg erhalten habe. Mama und Papa können uns Kindern keine Süssigkeiten mehr kaufen.»

Stockend und mit Tränen in den Augen beginnt Mykolas Mutter zu erzählen: «Zum ersten Mal im Leben sind mein Mann und ich auf Unterstützung angewiesen. Wir können unsere vier Kinder nicht mehr ernähren. In unserem Heimatdorf in der Nähe von Melitopol bewirtschafteten wir zusammen mit meinen Eltern einen kleinen Hof. Mein Mann arbeitete auf dem Bau und ich führte eine kleine Zahnarztpraxis. Es ging uns sehr gut. Dann begann der Krieg. Am 24. Februar 2022 weckten uns Flugzeuge, Hubschrauber und laute Detonationen. Die Kämpfe kamen näher, also packten wir am gleichen Abend die Kinder und das Nötigste ins Auto und fuhren los. Eine Militärkontrolle hielt uns auf, liess uns 10 Stunden im Auto warten. Niemand erklärte uns, warum. Schliesslich kehrten wir um. Unser Dorf war mittlerweile von der russischen Armee eingenommen worden. Sie kontrollierten sämtliche Autos. Ich schaute zu meinen Kindern und sah ihre vor Angst weit aufgerissenen Augen: Ein junger russischer Soldat kniete sich hin und zielte mit einer Panzerfaust auf uns. «Das war's, unser Leben ist vorbei», dachte ich. «Gut, dass unser Jüngster erschöpft in meinen Armen schläft. Wenigstens stirbt er friedlich, ohne Panik und Tränen.» In diesem Moment sprang ein älterer Soldat aus dem Graben. Er stellte sich vor unser Auto, schrie den Schützen an und erlaubte uns, ins Dorf zu fahren. Wir konnten kaum glauben, dass wir noch lebten und dankten Gott von ganzem Herzen. Unser Haus war in den 14 Stunden unserer Abwesenheit von mehreren Granaten schwer beschädigt worden. Drei Monate lebten wir im einzigen noch bewohnbaren Zimmer. Als die Kämpfe und der Beschuss unerträglich wurden, flohen wir erneut.

Jetzt leben wir als Flüchtlinge im Westen des Landes. Die Mieten sind sehr teuer hier. Mein Mann und ich haben zwar Arbeit gefunden, aber unsere Löhne reichen nirgends hin und unsere Ersparnisse sind aufgebraucht. Wir wünschen uns Frieden und möchten alle nach Hause zurückkehren. Wir wissen nicht, wie es weitergeht. Der Krieg hat uns in die Knie gezwungen. Aber es gibt Hoffnung! Gott hat Sie mit diesen wunderbaren Weihnachtspäckli zu uns geschickt. Danke für die Kostbarkeiten und die Freude, die Sie damit unseren Söhnen und uns schenken. Und Danke für Ihr Mitgefühl und Ihr Mittragen – das bedeutet mir viel.»

 

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